Heit schau´n ma z´ruck, goar 100 Joahr,
wiea Aig´n, a kloanes Dörferl woar
und denk ma a no weita gern,
in Gulling woar´n dö Hammerherrn.
Bei denan woar zur selig´n Zeit,
jo schon a Feuerweher bereit.
Danoch wor´s Herr Keller dann,
der zammg´suacht hot an jed´n Monn,
zur Brandbekämpfung und no mehr,
seitdem hot Aig´n a Feuerwehr.
Für´s Nötigste ham´s zammengrafft, do d´Uniform hot jeda selber kaft.
An Ball hom´s gmocht und Tombola, weil do a Geld zan hol´n wa.
„Gott zur Ehr – dem Nächst´n zur Wehr!“
den Leitsotz hom´s eahna g´hobt, drum hot dös olles a so kloppt.
Wonn hot dös Nebelhorn ertönt, hot jeda g´wißt, daß hiatz wo brennt.
Um d´Handdruckspritzn ham´s müaß´n renna und san mit d´Rössa,
dann zur Brandstatt kemma.
Wehrhauptmann Keller is vastorb´n 1908 im Summa
und Herr Salzinger hot sei Amt übanumma.
Noch und noch hom´s Geräte kaft, daß da Einsatz bessa laft.
Bei den Monnan von da Feuerwehr, woar a so mancher Musiker.
So is, wiea soll ma´s ondas nennan, die Feuerwehr zu oana Musikkapelln kemman.
Es woar donn im 24er Joahr, do woar da nächste Keller Hauptmann goar.
Wei´s Geld no allweil z´wenig woar, hom´s am See a Maschineisschiaß´n g´mocht,
im nächst´n Joahr.
A Höhepunkt woar 1929 im Summa, do is dö ersti Motorspritz´n kumma.
Im Keller Park woar d´Weihe donn, wiea stolz woar domols jeda Monn.
Die Komerodschoft hot olli zaum g´holt´n, die jungan Monna und die olt´n.
1936 dann, is wor´n Herr Gabriel, der Wehrhauptmann.
Im Kriag wors donn recht schwa, die Gegend woar von Monna laa.
Do san die Weibaleit eing´sprunga und hom den Einsotz übanumma.
Die Sofie mocht an Kurs, daß sie die Spritz´n kennt und daß all´s funktioniert,
wonn´s eppa brennt.
Noch´n Kriag, is kemma Monn für Monn und hom dann wieda weiterton.
1946 war Herr Schrempf sen. zum Wehrhauptmann ernannt
und Herr Gabriel zum Bezirkskommandant.
Domols und a später, woar´n die Herrn Mayerhofer die Sanitäter.
A Jeep löst bold die Rössa o, a Sirene wird installiert
und so wird a dos Neb´lhorn, auf oamol pensioniert.
Im 60er Jahr, kriag´n ma an G´hilf´n, auf den san ma recht froh.
Die Feuerwehr vom Fliegerhorst, is a ban Einsotz do.
Jo und die Hubschrauber san jederzeit, zum Einsatz a für uns bereit.
1967, woar dös a Freid, is woarn dös neue Feuerwehrdepot eing´weiht.
Und wiea kunnt´s denn no bessa sein, im 1. Stock, is a dos Musikheim.
Von 50 bis 78 woar Herr Strobl Wehrhauptmann und hot viel Sorg´n g´hobt und Müha,
do wos oll´s g´scheg´n is in der Zeit, do steht es schon dafür.
Herr Schrempf jun. ols Wehrhauptmann, hot seither a so weitertan.
Und ollweil hoaßt´s: „Gott zur Ehr, dem Nächst´n zur Wehr!“
Jo und mia Jungan wer´ns a so holt´n, wiea früha unsre Olt´n
Mia gratulier´n heit daweil mit einem kräftig´n „Gut Heil“!
Anlässlich dem 100 Jährigen Bestandsjubiläum im Jahre 1987 widmete Hilde Helmhart dieses Gedicht der Freiwilligen Feuerwehr Aigen im Ennstal für die Festschrift.